Sonntag, 27. März 2011

Licht aus!

Gestern Abend wollte sich Jena an der weltweiten Earth Hour zum Energispartag beteiligen. Leider war es auch um halb zehn noch lampenhell, aber viel interessanter war, was sich Vorfeld der Aktion an meinem Telefon abspielte.
Leichtsinnig hatte ich in der Presse mit dem besonders dunklen Nachtwächterrundgang geworben, was einige Leute zu mehr oder weniger erregten Anrufen bei mir veranlaßte.
Zuerst meldeten sich zwei ältere Damen, die sich besorgt erkundigten, wie lange denn der Strom weg wäre, sie bekämen Besuch und hätten den Kühlschrank voller Lebensmittel.  
Dann folgte der Clou: Eine Mittfünfzigerin (der Stimme nach) beschimpfte meinen Mann, was ihm einfiele, ihr den Strom abzuschalten. Nur weil sie HartzIV-Empfängerin sei, könne man sowas mit ihr nicht machen, sie werde sich beschweren, und überhaupt: Geld nach Afrika schicken, aber nichts für die eigenen Bürger übrig haben! Das lasse sie sich nicht länger gefallen etc. Mein armer Mann kam gar nicht zu Wort.
Ist es nicht erstaunlich, wieviel Frust man anstauen kann, so daß man am Ende eine ganz einfache kleine Zeitungsmeldung sooo sehr mißversteht?

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