Dienstag, 12. Oktober 2010

Sensation: Jena 2000 Jahre alt

Da bahnt sich eine kleine Sensation an und der lokale Blätterwald schweigt!
Der Mathematiker und Astronom Claudius Ptolemäus zeichnete um 150 mit bunter Tinte die gesamte damals bekannte Welt auf 26 getrocknete Tierhäute. Er nennt Gebirge, Flüsse, Inseln und 94 "poleis", Städte, deren Lage er mit Längen- und Breitengraden bis auf wenige Bogenminuten genau angibt. Dabei stützte er sich vermutlich nur auf die Wegbeschreibungen römischer Legionen.
Da die Kartographie damals jedoch noch in den allerkleinsten Kinderschuhen steckte, unterliefen Ptolemäus Fehler: Er verknüpfte seine Teilkarten nicht richtig und machte beim Übertragen der Daten von der Kugelgestalt der Erde auf die Kartenfläche Maßstabsfehler.
Nun hat ein Team von Spezialisten in Berlin in sechsjähriger Arbeit die Karte entzerrt, die Methode heißt "geodätische Deformationsanalyse" (siehe "SPIEGEL", 39/2010). 
Das Ergebnis ist eine kleine Sensation. Auch für Jena. Das gab es damals nämlich schon, und es hieß "Bicurgium".
Zu diesem Namen weiß Wikisource:
Bicurgium (Βικούργιον), Stadt im inneren Germanien bei Ptol. II 11, 14. Lage unbestimmt, Name verderbt aus -burgium?
Und wenn das etwa von zwei Burgen herrührt, an denen der Ort lag, hat unser Stadtarchäologe Herr Rupp jetzt gaaaanz viel zu tun!

P.S. Ich suche gerade in meiner Bibliothek nach einem passenden Bild und liefere es nach.

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